6. Mundartabend am 23.11.2018 im Pfarrheim Lauterbach

Am vergangenen Freitag fanden sich rund fünfzig Mundartfans im Pfarrheim in Lauterbach ein, um einem bunten Potpourri an Gesängen, Vorträgen und Sketchen zu lauschen. Sicherlich hätte das tolle Programm mehr Zuschauer vertragen können, die Stimmung hat darunter aber überhaupt nicht gelitten.

Gemeindereferentin Martina Scholer, geboren in Quierschied, wohnhaft in Rehlingen, schaffend „in de Kirche im gonze Warndt“, hatte kurzfristig für den leider erkrankten Gernot Richter die Rolle der Moderatorin übernommen. Sie begrüßte alle Gäste zuerst auf „hochdeutsch – mit Streifen“, fiel dann aber gleich ins quierschieder Platt, und damit gelangen ihr die Überleitungen zwischen den einzelnen Vorträgen meisterhaft.

 

Der Projektchor des MGV – Lauterbach hat es sich nicht nehmen lassen, wieder mit 2 Liedvorträgen dabei zu sein. Bei dem Lied: „Mondaachs kinnt ich kotze“ sangen sie dabei vielen Gästen aus dem Herzen mit der Frage: „Warum konn donn die Woch nit nur aus Wocheend besteh’n?“.

 

Edith Klein gab gleich 2 Vorträge zum Besten, beim zweiten: „Die hat awwa aach e Pech!“ gab sie uns ungewohnte Einblicke in ihr Privatleben.

Bernhard Schulz, verheiratet nach Wehrden, aber aus Bexbach stammend, hat uns erzählt, wie der kleine freche Bub Heinzje in die Famill eingeheiratet hat. Anschließend hat Gitta Stutz aus Großrosseln, gebürtig aus Geislautern,  uns nachdenkliches zum Monat November beschert, der „mo siies und mo sauer iss“.

 

Der „alte Schullehrer“ Alois Festor, seit vielen Jahrzehnten der Mundart gerade in „Laudabach“ verschrieben, hat uns in diesem Jahr ein tolles Gedicht von Edwin Rouget aus dem Jahr 1982 vorgetragen, das die Geschichte von „Laudabach“ erzählte. Wie es einem „Berschmann“ so ergehen kann, wenn de „Schteia saaht: Geh mo bei uns hemm schaffe!“ erzählte uns Ursula Kronser, gebürtig aus Heiligenwald, nach Großrosseln geheiratet und in Lauterbach wohnend. Im Anschluss machte uns die evangelische Prädikantin, Ute Decker aus Ludweiler, wohnhaft in Karlsbrunn mit den Vorteilen der „gudd grien Schissel“ bekannt, so dass anschließend der Run auf die Schüsseln kaum ein Ende fand.

 

Die Theatergruppe vom „Muddaverein Laudabach“ ließ es sich nicht nehmen, nach ihrer grandiosen Sitzung am Mittwoch mit 2 Sketchen wieder dabei zu sein: Ein Mann wollte in der Pizzeria unbedingt ein Rahmschnitzel bestellen, wo es dort doch nur Pizza zu essen gibt. Ein anderer sollte beim SR ein Interview geben über das Gespräch in der Ehe aus Sichtweise des Mannes. Er kam jedoch gegen den Redeschwall  seiner Ehefrau leider nicht zu Wort.

Regina Kaufmann aus Ludweiler ist kurzfristig für die Erkrankten Marianne Müller, Berthold Bach und Rudi Blechschmidt eingesprungen. Sie erzählte uns, dass wir vieles schon „weg geschmiss hann“, was heute bei vornehmen Menschen als „Dekoration“ in der Wohnung hängt. Selbstverständlich gab es auch wieder unsere „Vaschwätzt“ - Nachrichten aus dem Warndt mit der Fehlersuche, die Ortwin Kronser zusammengestellt und vorgetragen hat. Bei der anschließenden Verlosung ging der Korb mit Warndtprodukten in diesem Jahr an Elisabeth Heinemann aus Lauterbach. Oranna Schulz, gebürtig aus Rosseln und wohnhaft in Wehrden, trug das Gedicht von Rita Zorn über die „Wehrdener Leit“ vor. Mit ihrem Sketch über die „üble Nachred im Dorf“ regten Ute Decker und Martina Scholl die Besucher zum Nachdenken an: Ute musste als ‚Buße‘ wahllos Federn in alle Winde ausstreuen und sollte sie anschließend wieder einsammeln.

 

 

Am Ende des zweistündigen vergnüglichen Abends stimmten alle zusammen mit dem Projektchor in das Lied „Der Warndt ist meine Heimat“ ein. Martina Scholer verabschiedete die Gäste und dankte allen Akteuren, vor allem auch dem Team um Ursula und Ortwin Kronser für den Auf- und Abbau der Bühne und für die leckeren Schnittchen, die zwischendurch verschmaust werden konnten.

Text: Martina Scholer / Ortwin Kronser
Fotos: Bernhard Schulz

 

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