Nachlese Frauenforum im geitlichen Zentrum

Von Puppen, Gongs und Gedichten

Frauen erzählen aus ihrem Leben beim dritten Frauenforum in Püttlingen

 

 

 

Püttlingen – Die 78-jährige Carola Kleinbauer hat eine außergewöhnliche Leidenschaft: Puppen. Von diesem Hobby erzählt die Saarbrückerin beim dritten Frauenforum der Frauenarbeit im Dekanat Völklingen am 25. Januar im Geistlichen Zentrum in Püttlingen. Kleinbauer ist in der Kriegs- und Nachkriegszeit als erstes von sieben Kindern groß geworden. Im Alter von zehn Jahren hatte sie das Gefühl, erwachsen sein zu müssen. „Lange Zeit war der Puppenwunsch latent in mir“, erinnert sich Kleinbauer. Die Puppensammlerin und weitere fünf Frauen berichten unter dem Motto „Einfach ich – Frauen erzählen aus ihrem Leben“ in Kurzvorträgen von wichtigen Themen ihres Lebens: von Ehrenämtern, von neuen beruflichen Orientierungen und, wie im Fall von Carola Kleinbauer, von besonderen Hobbys.

Irgendwann als erwachsene Frau sei sie auf einer Puppenbörse gewesen, erzählte Kleinbauer vor den rund 60 interessierten Frauen. Eine Puppe habe ihr sehr gut gefallen, doch sie sei ihr zu teuer gewesen. Die Standbetreiberin habe ihr daraufhin angeboten, ihr zu zeigen, wie sie Puppen selbst herstellen kann. Gereizt daran habe sie die Herausforderung, die Neugier, ob sie das kann und die Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben und eigene Ideen umzusetzen. Der größte Gewinn ihres Hobbys sei „das Gefühl der Bestätigung, etwas geschafft zu haben“. Kleinbauer verkauft die Puppen bei Ausstellungen, den Reinerlös spendet sie an die Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier. „Dass es mir heute so gut geht, das liegt an meiner Einstellung“, sagte Kleinbauer. „Ich liebe einfach die Menschen.“

Gemeindereferentin Heidelinde Bauer hat das Forum mitorganisiert. „Frauen profitieren von Frauen“, sagte sie. „Wir wollen Frauen dazu anregen, über ihre eigene Biografie nachzudenken und ihnen Mut machen, eigene Talente zu entdecken.“

„Leben im Einklang ist ihr Thema“, wurde Sabine Schulz angekündigt. Die Saarbrückerin erzählte von einer Lebenskrise vor gut zehn Jahren, als sich ihre Ehe auflöste. „Ich stand völlig haltlos in der Welt und war auf der Suche nach etwas, das mir wieder Zuversicht gibt.“ Dann habe sie „den Klang“ für sich entdeckt – und lies sich zur Klangschalentherapeutin ausbilden. An ihren Eltern testete sie ihr neues Wissen: „Das tut doch richtig gut“ habe ihr Vater festgestellt. Seit einigen Jahren arbeitet Schulz auch in einer Grundschule. „Kinder sind so unbelastet, sie lassen sich komplett darauf ein.“ Die Kollegen seien besonders zu Beginn sehr erstaunt gewesen, wie viel entspannter die Schüler wieder in den Unterricht kommen. Mit einem Beckengong demonstrierte die Therapeutin den mit geschlossenen Augen zuhörenden Frauen das Prinzip.
Vier weitere Frauen erzählten aus ihrem Leben. Eva Dörr-Vieregge schreibt Geschichte und Gedichte und trug einige von ihnen vor. Christa Blechschmidt arbeitet ehrenamtlich als Ökumenische Krankenhaushilfe in der Völklinger Klinik. Eva Gammel lässt sich zur Entspannungspädagogin ausbilden und Andrea Dreimann entdeckt beim meditativen und sakralen Tanz ihre innere Mitte. Heidelinde Bauer bedankte bei den Frauen für ihre Vorträge und bei den Zuhörerinnen für ihre Aufmerksamkeit. „Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.“


Carola Kleinbauer, Eva Gammel, Martina Scholer, Eva Dörr-Vieregge, Heidelinde Bauer, Sabine Schulz, Christa Blechschmidt, Andrea Dreimann (vlnr)

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