Nacht der Kirchen: Missionsarbeit im Film
Für die Nacht der Kirchen hat Pater Alfons Müller an Pfingstsonntag einen eindrucksvollen Film über die Entwicklung der Missionsarbeit im Kongo gezeigt und mit interessanten Aspekten kommentiert. Immer wieder hat er Film-Szenen der früheren Missionsarbeit, von Beginn bis zu Mitte des 20. Jahrhundert, neuen Aufnahmen gegenübergestellt.
Mit großer Begeisterung sah man Missionare Anfang des 20. Jahrhunderts die Schiffe besteigen, um dann in Afrika in weißen Gewändern auf unwegsamen Pfaden in entlegene Dörfer zu gelangen, das Fahrrad durch dem Schlamm tragend. Pater Alfons bestieg zwar auch ein Dampfschiff, doch konnte man dann schon auf Auto und Flugzeug zurückgreifen. Abenteuerlich war es aber trotzdem.
Die frühen Missionare brachten europäische Kultur und Verwaltung mit. So sah man wie die Heirat eines Paares ordentlich mit einem Stempel besiegelt wurde. Man war der Meinung, dass das Christentum mit der einheimischen Kultur nicht vereinbar sei und schob diese zur Seite, um zunächst die europäische Kultur - nämlich die vermeintlich höhere Kultur - zu vermitteln. Mit der Generation von Pater Alfons änderte sich die Sichtweise. Man erkannte, wie wichtig und wertvoll die einheimische Kultur war und begann, das Christentum aus dieser zu entwickeln und aufzubauen. So arbeitete Pater Alfons an einer zairischen Messe, die maßgeblich auf der kongolesischen Tradition basierte. Die Messen wurden nun nicht mehr in Latein gehalten, sondern in Lingala und Kikongo.
Diese „Inkulturation“ des Christentums hat letztendlich dazu geführt, dass es heute fast keine Missionare im Kongo mehr gibt und die kongolesische Kirche sich aus eigener Kraft trägt und entwickelt. Im Gegenteil, inzwischen kommen Afrikaner nach Europa, um hier pastorale Dienste zu übernehmen.
Nach der rund 90-minütigen Film-Vorführung gab es noch reichlich Gelegenheit, bei einem kleinen Imbiss zu diskutieren und sich zu unterhalten.
Vielen Dank an Pater Alfons Müller, der viel Arbeit auf sich genommen hat, diesen tollen Film zusammenzustellen.