Jahresbrief 2022 von ORPER

Das Steyler Hilfswerk ORPER kümmert sich um Straßenkinder in Kinshasa, der Hauptstadt des Kongo. Wegen der engen Verbindung von Pater Alfons Müller mit ORPER erhält das Missionswerk auch zweckgebundene Spenden für ORPER, die wir reglemäßig weiterleitem. Zum Jahresende 2022 einen Brief in Französisch von ORPER erhalten. Wir geben den Inhalt in freier Übersetzung wieder.

 


Liebe Freunde der Straßenkinder,


in dieser weihnachtlichen Zeit möchten wir Ihnen mit diesem Schreiben gerne über die Arbeit von ORPER und von unseren Aktivitäten berichten.

 

Das Jahr 2022 war maßgeblich geprägt durch den russisch-ukrainischen Krieg und den Konflikt zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda, insbesondere im östlichen Teil unseres Landes. Diese Konflikte, insbesondere der Krieg in der Ukraine, haben zu einer deutlichen Einschränkung der finanziellen Möglichkeiten geführt und zu einem verschärften Mangel an lebensnotwendigen Waren.

 

Trotz dieser schwierigen Randbedingungen setzte ORPER seine Unterstützungsarbeit für Straßenkinder und Jugendliche fort.

 

So hatte ORPER im Jahr 2022 Kontakt zu 1707 Kindern und Jugendlichen, darunter 612 Mädchen und 1095 Jungen. Sie erhielten eine ihrer persönlichen Situation angepasste Betreuung und Unterstützung. So haben 32 junge Auszubildende unseres Ausbildungszentrums von der Jury des Ministeriums für Soziale Angelegenheiten ihre Zertifikate erhalten. Vier Schüler haben ihr humanistisches Abitur bestanden und drei Studenten haben ihr Studium abgeschlossen.

 

Nach zwei Jahren restriktiver Ruhe aufgrund der Corona-Pandemie haben wir dieses Jahr wieder mit Sommercamps begonnen. Wir verbrachten 5 Tage mit 115 Kindern auf unserem Lehrbauernhof. Nach der Rückkehr von dieser lehrreichen, aber auch unterhaltsamen Zeit konnten wir bei unseren Kindern eine Veränderung feststellen. Das Ziel dieser Aktivitäten wurde deutlich erreicht. Das Selbstbewußtsein der Kinder wurde gestärkt und verborgene Fähigkeiten zum Vorschein gebracht.

 

Sorgenvoll mussten wir eine wachsende Zahl von Straßenkindern feststellen. Um dies einzudämmen organisierte ORPER einen Gemeinschaftsdialog zur Sensibilisierung für die Problematik „Straßenkinder“ mit verschiedenen sozialen Akteuren, Eltern, staatlichen Behörden, Sicherheitskräften, Lehrern und Kindern. Wir haben im College Notre Dame d'Afrique in der Stadt Lemba eine Diskussion organisiert mit über 200 Schülern zu dem Thema Straßenkinder und sexuelle Gewalt. Im Schulkomplex Saint Félix im Limete-Viertel Mombele haben wir ein Seminar organisiert mit mehr als 400 Schülern und Lehrern zur Bewusstseinsbildung für eine verantwortungsvolle Männlichkeit und eine positive Weiblichkeit.

 

Mit zweijähriger Verspätung ist unser biomedizinisches Labor in Betrieb gegangen mit einer verbesserten Verwaltung und damit reduzierten Kosten. Wir sagen ein großes Dankeschön an die drei Spender, nämlich der Région Nouvelle Aquitaine in Frankreich, dem Coeur Soleil und der SVD-Chicago. Sie haben unseren Traum wahr gemacht

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Mit Hilfe seines Regionalbüros in der Demokratischen Republik Kongo baute der Rotary Club für Entwicklung in unserem Foyer Père Frank ein mehrgeschossiges Gebäude. Hier verfügen wir nun über Unterrichtsräume zur Förderung der Alphabetisierung und ein pädagogisches Büro. Damit haben wir einen wichtigen Grundstein für die Entwicklung unserer Straßenkinder gelegt. Dieses Gebäude wurde vom Präsidenten des Rotary Club für Entwicklung am 18. Oktober 2022 eingeweiht und an ORPER übergeben. Ein großes Dankeschön an diesen treuen Partner

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All diese Aktivitäten waren nur Dank Ihrer vielfältigen Unterstützung und Spenden möglich. Deswegen ist es uns eine besondere Freude, Ihnen unsere tiefe Dankbarkeit auszudrücken und den Herrn zu bitten, es Ihnen hundertfach zu vergelten. Wir freuen uns, wenn uns weiterhin bei unserer sozialen Arbeit unterstützen.


In 2022 sind wir mit einem Fall konfrontiert worden, der uns sehr beschäftigt und uns an unsere Grenzen bringt. Eine ehemalige Betreute von ORPER, Tabitha Kembi, leidet an Augenkrebs. Nachdem sie schon vor über 7 Jahren zu ihrer Familie zurück ging, wurde sie wegen dieser Krankheit von ihren Tanten verstoßen. ORPER hat sie nun im Geist der Menschlichkeit wieder aufgenommen, um ihr Hilfeleistungen zu gewähren. Mit Hilfe der Diözesancaritas haben wir sie vom Saint Joseph Hospital zu den Universitätskliniken von Kinshasa verlegen lassen, um eine geeignete Pflege sicherzustellen. Aber kein Arzt kümmert sich um eine gute Nachsorge. Dabei leidet Mädchen entsetzlich; wir können ihm nur einfach bestimmte Schmerzmittel geben.

Wir hoffen auf eine außerordentliche Unterstützung für Tabitha Kembi zur Linderung ihrer Krankheit, da wir selbst nicht über entsprechende Möglichkeiten verfügen.

 

Wir nutzen diese Gelegenheit, Ihnen allen und Ihren Familien „Frohe Weihnachten.
2022 und Frohes Neues Jahr 2023“ zu wünschen.

 

Möge dieses neue Jahr Ihnen Erfolg, Gesundheit und Wohlstand bringen.


Pater Ange-Albert KUFWAKUZIKU, SVD.
Leiter ORPER


Wenn Sie ORPER unterstützen wollen, so freuen wir uns über eine Spende auf das Konto der Kirchengemeinde Heilig Kreuz im Warndt, DE54 59050101 0012 001 053



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