Bolivianische Ärztin zu Gast in Großrosseln

Im Rahmen der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion „Gesundsein fördern“ hatten Gemeindeteam, Kirchenchor und Missionswerk Großrosseln über die Diözesanstelle Weltkirche Trier Dr. Rosmery Gross aus Bolivien eingeladen.

Pfarrer Axel-Maria Kraus konnte die 42-jährige am 2. Advent in der Vorabendmesse in Großrosseln begrüßen. Sie war zusammen mit Katharina Nilles von der  Diözesanstelle Trier als Dolmetscherin angereist. Dr. Gross stammt aus der bolivianischen Metropole Santa Cruz und ist Fachärztin für Innere Medizin am Krankenhaus San Juan de Dios, wo sie die Abteilung Epidemiologie leitet. Im Rahmen der Predigt berichtete sie über ihr Heimatland und insbesondere über die Gesundheitssituation. Santa Cruz ist die Hauptstadt des Departamento Santa Cruz und größte Stadt Boliviens mit mehr als 1,5 Mio Einwohnern.

Im Anschluss an die  Hl. Messe lud Kornelia Wernet vom Gemeindeteam zu einer Gesprächsrunde in die Räume der AWO ein. Nach einer Stärkung mit Chili con Carne präsentierte Dr. Gross ihr Land Bolivien und die Stadt Santa Cruz mit ihrem Krankenhaus, woraus sich eine angeregte Diskussion ergab. Bolivien verzeichnet ein rasantes Bevölkerungswachstum hinter dem das Gesundheitssystem hinterher hinkt. Für die gesamte Großstadt Santa Cruz gibt es nur 2 Kliniken mit Komplettversorgung (Level 3) und nur 50 Intensivbetten. Die Menschen haben nicht nur lange Anreisewege, sie müssen oft auch tagelange Wartezeiten vor den Krankenhäusern in Kauf nehmen. In den Randbereichen der Region können es schon einmal 500 km zum nächsten Kardiologen sein. In ihrer Klinik gibt es derzeit rund 30 Dialysepatienten und ebenso viele auf der Warteliste. Die Notaufnahmen sind hoffnungslos überbelegt. Da es an Geräten mangelt, war auf einem Foto zu sehen, wie ein Patient mit einer manuellen Pumpe (Balg) beatmet wurde. Oftmals müssen Patienten selbst medizinische Mittel wie Spritzen oder Schutzausrüstung besorgen.

Dr. Gross bedankte sich mehrmals für die finanzielle Hilfe, die aus dem Bistum Trier gewährt worden ist.  Mit Unterstützung  aus Deutschland konnte gerade in der Corona-Hochzeit in dringend notwendige Gerätschaften investiert werden. In diesem Jahr werden Spenden der Adveniat-Aktion in die Gesundheitspastoral fließen.

Am Ende der Gesprächsrunde nahmen alle neue, interessante Informationen mit und das Bewusstsein, wie gut unsere Gesundheitsversorgung in Deutschland ist.

 

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