Betreuung von Straßenkindern unter Coronabedingungen

Die Corona-Pandemie hat auch den Kongo mit seiner Hauptstadt Kinshasa im Griff. Nicht umsonst war für Pater Alfons lange keine Rückreise möglich. Insbesondere auch deshalb, weil der medizinische Standard dort nicht dem unseren entspricht.

 

 

ORPER schildert uns im Rückblick die Auswirkungen auf die Arbeit mit den Straßenkindern.

 

Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens treffen in Kinshasa mit ohnehin unzureichender Infrastruktur und mangelnder sozialer Sicherheit in besonderen Maße die schwächeren Gesellschaftsgruppen, insbesondere bezüglich des Zugangs zu Wasser und Strom. Die Erklärung des Ausnahmezustandes für das Handelszentrum in Kinshasa wurde von den dort lebenden Geringverdienern - so schreibt ORPER - als „Weltuntergang“ erlebt.

 

Während des Gesundheitsnotstands und der damit verursachten sozialen und wirtschaftlichen Krise nutzte ORPER seine Möglichkeiten, die Kinder anzusprechen und zu ihrem Schutz zu informieren. Auf der Straße wurde mit dem Megaphon auf Maßnahmen hingewiesen, so z. B. auf notwendige Kontaktbeschränkungen. Der mobile Ambulanzwagen von ORPER konnte die medizinische Versorgung der kranken Kinder aufrechterhalten.

 

Es wurden gezielt Schulungen zu Rechten und Pflichten von Kindern angeboten. ORPER und seine Partner haben mit der Kampagne„Community Dialogue“ eine Diskussion zwischen Eltern, Mitgliedern der ORPER-Gemeinschaft und Behörden gestartet. Ein Thema, welches die Kinder in einem Theaterstück verarbeitet haben. Hier berichteten die Kinder über die Verletzungen ihrer Rechte und verbanden es mit der Aufforderung an Eltern und Behörden, angemessene Lösungen zu finden.

 

In diesem Zusammenhang erhält Schulung von 48 Mädchen über ihre Pubertät und ihre Entwicklung sowie Körperpflege, Kleidung und Zahnmedizin anlässlich des Internationalen Frauentages eine besondere Bedeutung.

 

Auch in den Zentren war die Arbeit von ORPER durch besondere Fürsorge für die Kinder gekennzeichnet. Oberstes Ziel war es natürlich, Ansteckungen zu vermeiden. Es waren Kontaktbeschränkungen einzuhalten, und so mussten alle Aktivitäten mit unmittelbarem Kontakt ausgesetzt werden. Die Kinder konnten in den Zentren nicht mehr einfach aus- und eingehen. So waren sie in den Zentren „freiwillig eingeschlossen“. Diese Art der monatelangen Quarantäne war für die Kinder eine schwere Erfahrung. Um es ihnen erträglich zu machen erhielten sie nicht nur Matratzen und ausreichend Nahrung, vielmehr wurden auch Beschäftigungsaktivitäten initiiert. So wurden Masken gefertigt und Kamichibay-Geschichten angeboten sowie Musik, Tanz, Choreografie, Organisation von Gesellschaftsspielen, Basteln geometrischer Figuren, das Rezitieren von Gedichten, Rätseln, Bücher lesen, Zeichnen, Tischfußball, Kartenspiele, Scrabble, Fußball … All diese Aktivitäten wirkten stressabbauend und stärkten das Selbstwertgefühl der Straßenkinder.

 

Obwohl diese Maßnahmen einen großen, positiven Beitrag für die Psyche der Kinder geleistet haben, gab es trotzdem Kinder, welche die Zentren verlassen haben oder schwierige Verhaltensweisen entwickelten. Deshalb hat ORPER am Ende des Lockdowns allen Kindern einen Ausflug zum Stadtrand angeboten, um im Grünen frische Luft, und damit Freiheit, zu atmen und die Schönheit der Landschaft zu erleben. Ein Museumsbesuch und das Zeichenprojekt „Meine Stadt Kinshasa“ taten ein Übriges. Es war die bildliche Darstellung der Stadt mit ihrem normalen Leben.

 

Viele Menschen haben an die Kinder gedacht. Mit Besuchen, sofern der Lockdown die zuließ, mit Lebensmitteln, Mahlzeiten, Spenden, Masken, ...


Wenn Sie den Straßenkindern in Kinshasa helfen möchten, können Sie uns gerne ein Spende auf das Konto der Pfarrei Heilig Kreuz im Warndt, Nr. DE54 59050101 0012 001 053 bei der Sparkasse Saarbrücken mit dem Vermerk „ORPER“ zukommen lassen. 

 

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