Kirchenchor Großrosseln zum Jahr der Orgel

Die beiden letzten Wochen fanden die Proben wegen des doch sehr unbeständigen Wetters in unserer  Kirche statt. Der Start in die normale Probenarbeit fällt nicht ganz leicht, immerhin müssen viele Monate ohne Training der Stimme aufgeholt werden. Deshalb startete der Chor mit zahlreichen gut bekannten und beliebten Liedern. Jede Woche wurde jeweils ein neues, wenn auch leichtes Stück einstudiert. Der Chorklang ist im Kirchenraum wesentlich besser als unter freiem Himmel, weswegen gute Chorarbeit hier auch eher möglich ist. Trotzdem soll bei gutem Wetter an den Freiluftproben festgehalten werden; sie fördern eher die Geselligkeit. So hat jede Probenstätte ihre Vor- und Nachteile, die sich aber zusammen betrachtet wieder gut ergänzen. Was aber auch im Kirchenraum fehlt, ist das Proben mit der großen Orgel. Die Enge der Empore lässt das Proben oben mit der Orgel nicht zu, weswegen unten im Kirchenraum mit einem E-Piano gesungen wird. 

Und ausgerechnet 2021 ist die Orgel das Instrument des Jahres. Sie gilt als das schwierigste, größte und vielseitigste Instrument, hat den größten Tonumfang aller Instrumente, kann sehr leise hauchen oder donnernd laut einen ganzen Raum erschüttern. Eigentlich müsste der Kirchenchor also in diesem Jahr unsere Orgel als Königin der Instrumente feiern. Nachfolgend wird die Geschichte unserer Orgel in Kürze ins Gedächtnis gerufen:

Seit 1895 werden wir in St. Wendalinus von einer Orgel bei den Gottesdiensten begleitet. Sie war vom Orgelbauer Stockhausen aus Linz am Rhein gebaut worden und verfügte über 2 Manuale und 19 Register. Diese Orgel wurde noch ohne elektrischen Strom gespielt. Erst im Jahre 1931 wurde sie durch Orgelbauer Gebr. Späth elektrifiziert und gleichzeitig auf 21 Register erweitert. 

Im Krieg hatte auch die Orgel schwer unter Granatbeschuss gelitten und wurde 1965 durch eine neue Orgel von Hugo Mayer mit 3 Manualen und 36 Registern ersetzt.

Da sie nach 50 Jahren treuer Dienste wieder stark verschmutzt und verschlissen war, wurde 2011 die Aktion „Unsere Orgel braucht Hilfe“ ins Leben gerufen. U.a. auch mit einem Benefizkonzept am 17.12.2011 und den insgesamt erzielen Spendengeldern konnte die Orgel erneut saniert werden.

2012 wurde die Orgel dann erneut in einem feierlichen Gottesdienst geweiht. Die Pfeifenorgel gehört eben auch zu den teuersten, kunstvollsten und architektonisch prägnantesten Gegenständen des kirchlichen Inventars. So sind regelmäßig Zeit, Geld, Fachwissen und Herzblut zu investieren, will man die Funktionssicherheit und den materiellen Wert dieses komplexen Instruments erhalten. Sicherlich wird es im Laufe des Jahres noch möglich sein, trotz Corona zu Ehren der Orgel in St. Wendalinus kleinere Konzerte zu organisieren. Wir werden versuchen, etwas auf die Beine zu stellen und Sie dann an dieser Stelle rechtzeitig darüber informieren.

Die Orgel wird seit alters und zu Recht als die Königin der Instrumente bezeichnet, weil sie alle Töne der Schöpfung aufnimmt und die Fülle des menschlichen Empfindens zum Schwingen bringt.“ (Papst Benedikt XVI. am 13. September bei der Weihe der neuen Orgel in der Regensburger Stiftskirche)

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