Betreuung der Straßenkinder unter Corona-Bedingungen

Erst jetzt erreicht uns ein Brief von ORPER aus der Anfangszeit der Corona-Pandemie in Kinshasa/Kongo. Man schreibt uns:


EINSCHRÄNKUNGEN IN DEN ZENTREN UND HEIMEN VON ORPER,
KINSHASA – RDC

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Kinder,

wir grüßen Sie/Euch in großer Sorge, denn wir wissen, was jeder und jede von Ihnen/Euch in diesen Tagen durchlebt. Unsere Welt ist wirklich zu einem Dorf geworden, denn durch die Medien und sozialen Netze sind wir über alles informiert, was in der Welt passiert.

Wie Sie sicher wissen ist das Coronavirus nun auch in unserem Land, der Demokratischen Republik Kongo angekommen, vor allem in der Stadt Kinshasa, in der wir arbeiten. Und nur zur Erinnerung: ORPER hat 3 Wohnheime und 2 Offene Zentren in der Stadt/Provinz Kinshasa. Im Augenblick, wo wir diesen Informationsbrief schreiben, gibt es nach verschiedenen Quellen 23 mit dem Coronavirus infizierte Fälle in Kinshasa, darunter ein Todesopfer.

Angesichts der verheerenden Konsequenzen dieser Pandemie haben die Verantwortlichen in Politik und Kirche verschiedene Schutzmaßnahmen beschlossen, um die Ansteckung zu begrenzen und zu verhindern.

Für unseren Bereich hat sich das Direktionskomitee von ORPER am 20. März 2020 versammelt, um zu überlegen, wie diese von den Verantwortlichen beschlossenen Maßnahmen in unseren Zentren und Heimen angewandt werden. An dieser Sitzung waren beteiligt: das medizinische Team, das Team des Mobilen Zentrums, das Büro für erzieherischer Maßnahmen, die Verantwortlichen aller Zentren und Heime. In dieser Versammlung wurden folgende Maßnahmen beschlossen: Die momentane Aussetzung der Aktivitäten des Mobilen Zentrums (unser Minibus, der in die 24 Stadtteile von Kinshasa fährt, um die auf der Straße lebenden Kinder aufzusuchen); die Aussetzung der Aktivitäten des Teams für die Nachforschungen (die Mitarbeiter, die zwischen den Zentren und den Familien zu vermitteln versuchen, um eine eventuelle Wiedereingliederung vorzubereiten); die momentane Beendigung der beruflichen Ausbildung in den Werkstätten; die Eingrenzung der Kinder in unseren Zentren und Heimen. Die offenen Zentren bleiben bis zum Montag, 23. März 2020 zugänglich. Danach können die Kinder, die ins Zentrum Pater Frank (für Jungen) oder ins Zentrum Pater Gérard (für Mädchen) kommen, diese nicht mehr verlassen.

Und dies für einen Zeitraum von 2 Wochen, in dem wir die weitere Entwicklung der Situation in Kinshasa beobachten. Das Büro für erzieherische Maßnahmen hat nun die Aufgabe, für die Zeit der Einschränkungen der Kinder in den Zentren und Heimen Beschäftigungsmöglichkeiten und spielerische Aktivitäten zu entwickeln. Die Bestände an Nahrungsmitteln für unsere Zentren und Heime müssen erhöht werden. Masken und Handschuhe für das medizinische Personal müssen angeschafft werden, vor allem für das Personal der beiden Krankenstationen; ebenso Material und Flüssigkeiten zum Händewachen in den Foyers und Heimen. Das unnötige Verlassen der Heime wird den Kindern strengstens untersagt; sie werden durch das medizinische Personal und die Erzieher/innen der einzelnen Zentren und Wohnheime über die Situation informiert. Das Personal des Mobilen Zentrums und der Nachforschungen wird in dieser Zeit der Gesundheitskrise zur effektiven Betreuung in den Zenten und Heimen eingesetzt.

In der Zwischenzeit, so glauben wir, ist es besser, die Arbeiten und Aktivitäten innerhalb von ORPER im Allgemeinen fortzusetzen; es sei denn, ein Mitarbeiter bittet uns, aus triftigen Gesundheitsgründen zu Hause zu bleiben.

Wir wagen zu hoffen, dass diese Maßnahmen uns erlauben werden, unsere Kinder und Jugendlichen so gut es geht in dieser Zeit zu betreuen und zu begleiten.

Bei uns in Kinshasa ist im Augenblick auch Anny Steegmans, unsere verehrte Präsidentin von ORPER Belgien; sie kam für zwei Monate zu uns um mitzuhelfen. Wir danken für ihren Mut und ihre Anwesenheit unter uns; zugleich sind wir besorgt und wachsam im Blick auf diese Situation.

Liebe Freundinnen und Freunde, soweit der kurze Bericht über unsere augenblickliche Lage in dieser weltweiten gesundheitlichen Krise.

Zugleich möchten wir diese Gelegenheit nutzen, um herzlich zu danken für Ihre/Eure Unterstützung und Hilfe; einige von Ihnen/Euch haben uns geschrieben und sich über die sozialen Netze nach unserer Lage erkundigt. Das gibt uns weiterhin Mut, vor allem in dieser Zeit harter Prüfungen, denn der kongolesische Staat hat bisher mit keiner Geste seine Hilfe für uns zu erkennen gegeben. Diese Gesundheitskrise lässt uns in der Tat auch befürchten, dass es Ihnen/Euch unmöglich sein könnte, uns wie zuvor zu helfen. Wir möchten daran nicht denken, aber die Realität ist so wie sie ist und wir sind uns dessen bewusst.

Wir wenden uns daher an Ihn, Jesus, unseren Herrn und Bruder, der uns und Euch diese Mission anvertraut hat, die verlassenen Kinder zu betreuen; denn Hilfe werden wir nur in seinem Namen erhalten; und alles geschehe nach seinem Willen; und dass wir in unseren Anstrengungen nicht erlahmen, weder wir, noch Sie/Ihr.

Liebe Freundinnen und Freunde, wo immer Sie sind/Ihr seid, unter Bedingungen von Ausgangssperre oder Einschränkungen, wir beten für Sie/Euch. Es ist sicher nicht einfach, in vergleichbaren Umständen von Gott zu sprechen, aber wir wagen zu glauben, dass wir dies in dieser weltweiten Krise tun können. Haben wir Vertrauen in unsere Wissenschaftler, in die Verantwortlichen und vor allem in Gott. Er möge den Forschern die Erkenntnis geben, in absehbarer Zeit einen Impfstoff gegen diese Pandemie zu finden.

Noch einmal wünsche ich Ihnen viel Mut; und wir bleiben zusammen.

Einheit des Herzens, der Gedanken und des Gebets.

Pater Ange-Albert Kufwakuziku, svd

Generaldirektor ORPER


Wenn Sie die Straßenkinder in Kinshasa in diesen turbulenten Zeiten unterstützen möchten, so freuen wir uns über eine Spende auf unserer Missionskonto mit dem Stichwort ORPER :

Kirchengemeinde Heilig Kreuz im Warndt
IBAN : DE54 59050101 0012 001 053

 

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